Sonntag, 5. Februar 2012

Offener Brief an die Russische Botschaft zum Veto bei der Syrien-Resolution

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich halt viel von ihrem Volk. Nur leider immer weniger, eigentlich gar nichts von der russischen Regierung. Das Veto gegen die Syrienresolution ist an Zynismus und Menschenverachtung nicht mehr zu überbieten. Aber es war ja nichts anderes zu erwarten, herrscht doch auch in Russland alles andere als Demokratie. Auch in Russland werden Regimekritiker verfolgt und Repressalien ausgesetzt, in China, das mit gegen die Resolution gestimmt hat, ist es genau so.

Und sicher würden die russische und die chinesische Regierung bedenkenlos morden um ihre Macht zu erhalten. In Russland "verschwinden" schließlich permanent regimekritische Journalisten oder werden irgendwo tot aufgefunden.

Man sagt, eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Oder übersetzt: eine Diktatur fällt der anderen nicht in den Rücken. Da behauptet Russland, das Veto im Sicherheitsrat würde Moskau Zeit geben, Assad zum Rücktritt zu bewegen. Zynismus pur. Daran ist Moskau soviel gelegen wie dem Aal an der heißen Pfanne. Schließlich hat man ja gemeinsame Erfahrungen in Sachen Unterdrückung, Wahlbetrug und Rechtsbeugung. Und nicht zuletzt liefert Russland weiterhin fleißig Waffen an das Assad-Regime.

Die Regierungen Russlands und Chinas haben ihre Masken fallen lassen. Allerdings darf von dem, was darunter steckt, niemand überrascht sein. Und seien sie gewiss: Auch in Russland wird die Stunde der Opposition schlagen, Auch in Russland erkennen immer mehr Menschen, dass die an ihren Sesseln klebende Regierung, allen voran ein gewisser Herr Putin, aus Machtgeilheit Wahlen fälscht, Unrechtsurteile forciert (siehe Chodorkowski) und die Menschenrechte jeden Tag mit Füßen tritt.

Ich hoffe innig, der "Arabische Frühling" und mit ihm auch die syrische Revolution schwappen schnellst möglich auch mit voller Wucht auf Russland über.

Freundliche Grüße