Sonntag, 30. Mai 2010

Wie lange hält sich Schwarz-Gelb noch?

Es ist nicht mehr zu übersehen und schon gar nicht zu überhören: Nicht nur in der Schwarz-Gelben Koalition wächst die Uneinigkeit über den einzuschlagenden Kurs, auch innerhalb der Koalitionsparteien wenden sich immer mehr Leute gegen ihre Führungen.

Wurde monatelang gesagt, es würde Steuersenkungen geben, kam man dann zu der Aussage, es würde sie geben, man wisse nur noch nicht wann und wie das finanziert werden soll. Dann kam Griechenland und gegen jedes Europarecht wurde ein Rettungspaket geschnürt, das in seinen Ausmaßen bald nicht mehr abzusehen ist und bei dem jeder weiß, dass es bei den veranschlagten 750 Milliarden!!! nicht bleiben wird. Finanzieren darf das der Steuerzahler, der ja eigentlich entlastet werden sollte, nun aber wieder die Zeche für die Banken und Krisengewinner zahlen darf. Das sollten unsere Regierenden auch mal offen aussprechen: Es ist nicht Griechenland, dass gerettet werden soll, sondern es muss wieder mal dafür bezahlt werden, dass sich einige wenige, allen voran die Banken, die Taschen vollgestopft haben. Wenn es um den Profit einiger weniger geht, sind die Politiker nicht nur Deutschlands, sondern der gesamten Europäischen Union schnell bei der Hand, ihren Amtseid zu brechen und dem gemeinen Manne das Geld aus der Tasche zu ziehen anstatt Schaden von ihm abzuwenden.

Nun sagen unsere Regierenden, es werde keine STeuererhöhungen geben, außer bei bestimmten Sachen vielleicht: Rücknahme der Steuervergünstigungen für die Hotellerie (kann die FDP dann auch die Spendengelder zurück überweisen???), Sachen, auf denen jetzt noch eine Steuervergünstigung liegt (also ein Angriff auf Steuervergünstigte Grundnahrungsmittel) und einiges mehr.

Des weiteren gibt es nun auch die Überlegung, das Renteneintrittsalter weiter Stufenweise auf 7o Jahre anzuheben, damit jeder brav einzahlt, aber nichts mehr davon hat. Mit diesem (zweckentfremdeten) Geld könnte man ja dann einige Löcher stopfen und wieder gegen jedes Recht verstoßen. Oder man ändert schnell noch das Recht. Wäre ja auch nichts wirklich neues.

Und was macht die Opposition? Nichts. Anstatt endlich mal die Vertrauensfrage zu stellen und somit den Weg für Neuwahlen frei zu machen, schimpft sie nur über die Entscheidungen der Regierung. Ganz besonders tut sich dabei die SPD hervor, die zum Beispiel das 750 Mrd.-Euro-Paket nicht mittragen wollte und dies bei der Abstimmung durch Stimmenthaltung kundtat. Welch ein Protest, da haben sie wieder mal so richtig hart gegen dieses Paket gekämpft!!! Und wenn die Abgeordneten dieser Partei jetzt gegen alles schießen, was die Regierung tut, ist das an Verlogenheit nicht mehr zu überbieten. Schließlich war es Rot-Grün, die uns erst den ganzen Mist eingebrockt haben. Aber wie heißt es so schön: "Wer hat die Arbeiter verraten? Das war'n die Sozialdemokraten!"

Dass keine Vertrauensfrage gestellt wird, dürfte daran liegen, dass heute jede Oppositionspartei froh ist, nicht regieren zu müssen. So können sie wenigstens meckern und so tun als würde ihnen das "Wohl des Volkes" am Herzen liegen. Und so können sie noch eine Weile kaschieren, dass in unserem Bundestag nur noch Flachpfeifen sitzen, die absolut keine Ahnung haben, wie sie das Land aus der Misere holen sollen. Solche, die nicht mal einsehen, dass man jetzt weniger EU-hörig sein muss, sondern wirklich mal für den Wähler was machen muss. Die Vertrauensfrage gegen Schröder wurde gestellt, als der Druck von unten so stark wurde, dass die Frage gestellt werden musste. Sonst hätten unsere Politiker damals den schon nur noch kleinen Rest an Vertrauen eingebüßt. Mal sehen, wann es wieder so weit ist. Lange kann es nicht mehr dauern. Aber der Karren ist im Dreck.

Lena siegt trotz Russlandconnection

Auch wenn mir - ehrlich gesagt - der Hype um Lena in den letzten Wochen ziemlich auf die Nerven ging und ich den Song schon lange nicht mehr hören kann, weil er so oft gespielt wurde, dass er mir einfach nur noch auf den Keks ging, freue ich mich auch genauso ehrlich über den Sieg in Oslo. Ich gebe auch offen zu, dass Lena mit ihrer Masche, die zerbrechliche Barbiepuppe zu spielen, scheinbar wirklich gut punkten konnte. Sie hat einen wirklich guten Job gemacht.

Irritiert war ich über die Votes von England, lag sie doch dort in den Umfragen ganz vorne. Oder hat man da den selben Fehler gemacht wie hier in Deutschland und die Leute mit diesem Song beinahe alle fünf Minuten erschlagen? Ich bin mir sicher: Hätte dieses Jahr Deutschland noch für sich selbst stimmen dürfen hätte Lena - zumindest bei den deutschen Punkten - eine Klatsche bekommen. Selbst die Leute aus meinem Bekanntenkreis, die Lena und den Song anfänglich gut fanden, haben in letzter Zeit nur noch entnervt weggeschaltet. Aber vielleicht ist das wieder mal die Masche unserer Musikindustrie (und natürlich die von Stefan Raab), Lena noch schnell zu verheizen und Profit zu machen. Wenn sie nämlich ähnlich schlecht abgeschnitten hätte wie die letzten Beiträge eines Ralph Siegel, wäre sie in den nächsten zwei Wochen zerrissen worden und in der Versenkung verschwunden. Und dann hätte man nichts mehr an ihr verdienen können...

Ein wenig stört mich an diesem Song Contest, dass es scheinbar keine Objektivität mehr gibt. Besonders gut hat man das an den Staaten der ehemaligen Sowjetunion gesehen, die sich gegenseitig die Punkte zuschaufelten. Der Homo Sovieticus scheint noch nicht wirklich in der Lage zu sein, über seinen Tellerrand hinaus zu schauen. Vielleicht fürchtet er auch einfach, Onkel Stalin könnte plötzlich auferstehen und die nicht nach Parteilinie abstimmenden in den Gulak zu stecken? Oder schauen wir uns die Feta-Mafia an. Südeuropäer geben nur Südeuropäern ihre Stimme, egal, wie schlecht der Beitrag ist. Man kann natürlich vorschieben, dass die Geschmäcker regionalbedingt verschieden sein können. Aber ehrlich gesagt kann ich das nicht gelten lassen, wenn man sieht wie zum Beispiel Holland und Belgien abgestimmt haben. Das ist Objektivität.

Dieser Song Contest ist also nur noch zu einem "Machtvergleich" zwischen Ost und West sowie Nord und Süd verkommen und somit eigentlich überflüssig geworden. Bevor unsere Politiker darüber nachdenken, die GEZ-Gebühren zu erhöhen, da die Öffentlich-Rechtlichen mal wieder klamm sind, sollte man eher darüber nachdenken, dieses Event abzuschaffen. Europa muss sparen. Fangen wir damit an.








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