Dienstag, 30. März 2010

Aufnahmen abgesagt

Scheinbar habe ich bei dem Casting doch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Jedenfalls rief gestern die Filmfirma an um mich ab dem fünften April für etwa eine Woche zu buchen. Aber am fünften habe ich Geburtstag und außerdem kommt Besuch aus dem Ausland. Ich fragte die nette Dame also, ob man denn die Dreharbeiten nicht um eine Woche verschieben könne, ich würde ihr auch ein Autogramm geben... Das ging aber wohl leider nicht. Oder die Dame war einfach nur ignorant und wusste nicht, was ein Autogramm von mir wert ist... Schließlich bekomme ich bei meiner Bank mit meiner Unterschrift auf dem Auszahlschein Geld ausbezahlt. Zumindest so lange noch Geld auf dem Konto ist. Also hat mein Autogramm doch einen gewissen Wert! Picasso hat angeblich mit Strichmännchen bezahlt (die heute richtig teuer gehandelt werden), aber ich bezweifle, dass er mit einem Strichmännchen als Unterschrift bei seiner Bank Geld bekommen hätte. . Na, wie dem auch sei, die wollen sich wieder melden, wenn es wieder eine Rolle für mich gibt. Bin gespannt, was ich dann spielen soll... Vielleicht eine Leiche? Oder einen Penner (kann ich echt gut)?

Montag, 29. März 2010

Mein Zweifel an Zurechnungsfähigkeiten

Jeder, der schon einmal bei einer Behörde war, kennt das Spiel: Man sitz einer Person gegenüber, die sich selbst scheinbar für Jehovas Reinkarnation hält und selbstgefällig irgendwelchen Schwachsinn verzapft, für den sie ja im Normalfalle auch nicht selbst gerade zu stehen hat. Da scheinen diese göttlichen Menschen auch nichts besseres zu tun zu haben, als offensichtlich untereinander im Wettstreit zu liegen, wer denn den größten Irrsinn zustande bringt ohne dafür bestraft zu werden. Das beste Beispiel hierfür bieten die Mitarbeiter der JobCenter.

Ich wurde von einer Mitarbeiterin des JobCenters mündlich aufgefordert, mich doch bei denen zu bewerben, man suche wohl händeringend Personal. Ich bewarb mich also am 11. Dezember und bekam auch zügig von JobCenter und Arbeitsamt die Rückmeldung, dass sich meine Bewerbung in der Bearbeitung befände. Frohen Mutes ging ich davon aus, dass man sich dort ernsthaft mit meinen Unterlagen auseinandersetzen und sich bei mir melden würde. Weit gefehlt! Mitte März fragte ich beim telefonisch beim JobCenter an, wie es denn mit meiner Bewerbung aussähe. In diesem Telefonat wurde mir mitgeteilt, dass derzeit keine Entscheidung gefällt werden würde und ich mich gedulden solle. Nun hatte ich plötzlich die Absage vom JobCenter im Briefkasten. Standardbrief. Aber von Hand unterschrieben. Also rief ich da wieder an, um zu fragen, ob man denn nicht nachfragen dürfe, was mit der Bewerbung sei. Die Dame am anderen Ende erklärte das ganze mit einem Zufall und sie müsse nicht abgearbeitete Bewerbungen nach einer bestimmten Frist wieder zurückschicken, sonst würde sie in Bewerbungen ersticken. Ich solle doch einfach beim Anschreiben das Datum ändern und den ganzen Krempel wieder abschicken...

Aber auch in der privaten Wirtschaft sitzen jede Menge dieser mitdenkenden Zeitgenossen. Da die Firmen selbst ja immer weniger ausbilden machen also immer mehr Menschen eine überbetriebliche Ausbildung. Danach suchen sie - motiviert und gut ausgebildet - eine Arbeit. Diese werden sie nicht finden, da überall mindestens fünf Jahre Berufserfahrung vorausgesetzt werden. Selbst für Jobs, bei denen man nur stur irgendwelche Daten in Excelltabellen eingeben muss. Und dann stöhnen Wirtschaftsvertreter in unserem Lande, es wären keine Fachkräfte da... Logisch, ihr zwingt die Fachkräfte zum abwandern!!! Mittlerweile gehen sogar immer mehr gut ausgebildete Leute nach Polen weil sie hier keine Arbeit finden. Ich wünsche dieser hochnäsigen deutschen Wirtschaft einen Zusammenbruch, der schlimmer ist als der von 1929. Vielleicht werden dann mal einige Chefabteilungen von Idioten gesäubert... Und hoffentlich ist dann nicht der letzte des Lesen- und Schreibens mächtige Deutsche abgewandert...

Wie man sieht habe ich ernsthafte Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit mancher, besser gesagt, vieler Personaler. Und meine Zweifel werden immer begründeter. Und damit immer größer.

Montag, 15. März 2010

Ich liebe meine Fritz!Box

Erst mal vorweg: Wer eine Mutter hat, die so wie meine Kabelsalat über alles liebt und von Technik so viel Ahnung hat wie die Kuh von der Strahlenforschung, wird das Problem kennen. Man sitzt abends bei Mutter und Daddy, unterhält sich über Rechner und Internet (wobei sich Mutter dann schon langsam ausklinkt weil sie nur noch Bahnhof versteht) und unter anderem natürlich auch über Probleme mit der Fritz!Box. Das ist eigentlich ein geniales Gerät, wenn es das macht, was man will. Aber spätestens wenn meine Mutter das Wort Fritz!Box hört bekommt sie eine Gänsehaut und ihre Gesichtsfärbung wechselt zu Schockgrün. Fritz!Box ist bei uns nur noch das böse Wort mit "F".

Vor drei oder vier Wochen rief ich die Hotline meines Providers mehrfach an, weil der Gesprächsaufbau ewig dauerte und ich zig mal den Hörer wieder auflegen und abnehmen musste, bevor ich überhaupt einen Signalton bekam. Die eine meinte, das Kabel sei zu lang, der zweite meinte, das läge daran, dass in der Steckdose noch eine Lampe stecken würde und der dritte und der vierte hatten ebenso geniale Ideen. Jedenfalls gab ich das Thema Hotline dann auf und setzte einfach die Fritz!Box auf Werkeinstellung zurück. Danach lief die Telefonie sehr gut. Allerdings begann in den letzten Tagen das Problem wieder aufzutreten und immer akuter zu werden. Also setzte ich die Fritz!Box wieder zurück, richtete sie neu ein und probierte das Telefon gleich aus, indem ich die Hotline meines Providers anrief, ob die mir eventuell das Zurücksetzen der Fritz!Box zu meinem neuen Hobby machen wollten. Ein wirklich netter Mann meinte, wir müssten mal zusammen die Konfiguration dieses Gerätes durchgehen. Mein Telefon befindet sich im Wohnzimmer, mein Rechner im Schlaf- und Arbeitszimmer. Also gingen wir die Konfiguration durch indem er mir am Telefon die Anweisungen gab, ich ins andere Zimmer rannte, um die Anweisungen zu befolgen und wieder zum Telefon wetzte, um die nächste Weisheit dieses Gurus der Internettelefonie zu erfahren. Es dauerte auch nur eine halbe Stunde und hatte den sympathischen Nebeneffekt, dass mein Whiskey und mein Sokrates, also meine beiden Kater, neugierig wie sie nun mal sind, ständig mitwetzen mussten. Da Whiskey schweres Übergewicht hat, kam mir das sehr gelegen, er ist heute mehr gerannt als in den letzten drei Tagen zusammen und hat richtig geschnauft. Muckibude für Katzen. So einen Service bietet mein Provider übrigens kostenlos mit an. Also rannten wir hin und her, ich befolgte die Anweisungen des Internettelefoniegurus und siehe da: Es scheint zu funktionieren. Ich soll die nächsten Tage beobachten, ob alles so bleibt. Ich hoffe nicht. Sonst habe ich ja keinen Grund mehr, die Hotline anzurufen um Whiskey zum rennen zu animieren. Er liegt jetzt völlig erschossen da und schläft den Schlaf der ausgepowerten Leistungssportler. Und schnauft. Er weiß noch nicht, dass er heute abend trotzdem sein Laufprogramm auf dem Etagenflur absolvieren muss. Armer unwissender Whiskey. Ich hoffe, morgen wieder die kostenlose Katzenmuckibude anrufen zu dürfen...

Donnerstag, 4. März 2010

Muss doch nicht bei DOMIAN anrufen

So. Der Stick ist drin. Zwei Tage härtesten Kampf, aufopferungsvolle Ubuntuforumfreunde und unzählige Kannen Kaffee sowie einen LINUX-Crack bei Bleeper hat das ganze gekostet. Shell hier, Bash da, Eintrag in /etc/fstab ja oder nein? Oder lieber in /etc/mtab? Oder lieber auch nicht...? Aber so einfach kommt man bei LINUX nicht weg, das System will ja etwas gegen meine Arbeitslosigkeit tun und mich beschäftigen. Und das nicht mal auf Ein-Euro-Basis, nein: umsonst!!! Man ist halt Sklave von LINUX. Und LINUX ist der Herr und Meister.

Die Jungs im Forum sind alle ziemlich fit. Das liest sich dann ungefähr so: "Ich habe in den Quellen gnome-disk-utility installiert und damit gehts." Gut. Ich suche in den Quellen, finde das nicht. Also übers Terminal: sudo apt-get install... Man kennt das ja. Das Ding sagt mir, das Programm sei bereits installiert. Finde es nicht und bin auch zu faul zum suchen. Nicht in meiner chaotischen Wohnung, wo soll ich da anfangen? Außerdem haben meine beiden Kater das Programm sowieso weggespielt. Ich finde aber den Gnome-Device-Manager. Installiere den. Der sagt mir zwar, dass der Stick am Rechner hängt, aber einhängen will er ihn auch nicht. Ich zweifle an mir selbst und an LINUX und überlege, ob ich abends bei Domian anrufe. Der hat zumindest eine kostenfreie Hotline und und so ein Ding an der Klatsche, dass er sich das anhören würde. Vielleicht wüsste er aber auch die Lösung? Nun meldet sich der nächste im Forum, ich solle einfach den Mountpunkt festlegen und wohin denn der Stick sonst gemountet werden solle. Ist mir auch klar, hatte ich bereits versucht, aber vorsichtshalber noch mal: sudo mkdir -p /media/usbstick. Das ist seine Variante. Frage mich und das Forum, wofür bitte beim Mounten das -p sein soll? Bekomme vom nun schon dritten Teilnehmer an der Debatte die Auskunft, ich solle mal in der Manpage vorbeischauen, da würde das erklärt. Schaue dort vorbei - und bekomme keine wirkliche Erklärung. Dafür meldet sich der Vierte zu Wort, ich solle doch mal bei Nautilus nachsehen, ob das Häkchen unter Bearbeiten -> Einstellungen -> Datenträger gesetzt ist. Ich lade Nautilus herunter, installiere es, der Rechner findet es nicht. Habe noch den Commander zur Verfügung, sehe da nach, mein Stick ist irgendwo im Nirvana.Ich spiele mit dem Gedanken, statt Domian anzurufen doch lieber den Teufel zu beschwören. Dazu komme ich aber nicht. Der Fünfte meldet sich: Frag mal die fdisc und poste die Ausgabe. Ich frage die fdisc und poste die Ausgabe. Der Stick ist da. Eindeutig zeigt mir die fdisc den Stick mit seiner wundervollen Bezeichnung sdg1 an. Nun habe ich gleichzeitig Bleeper an, so was wie Twitter. Da fragt mich einer, ich solle mal eine df machen. Das zeigt mir, was eingehangen ist. Mein Stick ist nicht dabei. Aber nun will LINUX uns allesamt so richtig beschäftigen: Bei einer Abfrage, auf welche Laufwerke ich denn Zugriffsrechte hätte (ls -la) ist mein Stick mit seinem herrlichen Namen wieder aufgeführt!!! In GParted taucht er auch auf, ist aber nicht einzuhängen!!! Der Junge von Bleeper hat nun die rettende Idee: Mach als root mal mkdir /media/sdg1 und dann mount /dev/sdg1 /media/sdg1. Also mache ich das auch. Die Welt ist wunderbar. Mein Stick auch. Er hat sich nämlich gerade entschlossen, das Versteckspiel zu beenden. Wahrscheinlich weil ich meinem LINUX angedroht habe, wieder reumütig zu Windows zu wechseln. Bekomme nun wiederum aus dem Forum die Empfehlung, doch mal meinen Stick zu Formatieren... Das habe ich dann doch nicht getan. Dazu sind mir die Daten darauf zu wichtig.


Jedenfalls funktioniert mein USB-Stick jetzt wieder, er ist eingehängt, er weigert sich nicht mehr, mir seine Daten preiszugeben. Jetzt kann ich meinem LINUX-System (Ubuntu) wieder die alte, fast schon religiöse Verehrung entgegen bringen, die ich seit langem empfinde. Gern werde ich morgen wieder niederknien, um andächtig den Knopf zu drücken, der meinen Herrn und Meister wieder zum Leben erweckt... Und mich vielleicht in seiner Gnade wieder vor unvorstellbare Herausforderungen stellt.

Aber ich habe eine Waffe: Ich habe meine Foren und nun auch bei Bleeper diesen LINUX-Crack. Und ich habe den festen Willen, meinen Herrn und Meister zu bezwingen. Spartacus lässt grüßen. Nein: Ich gehe nicht zu BillyBoy und seinem Windows zurück. Ich bleibe treu bei meinem LINUX. Welcher Sklavenhalter kann das schon von sich sagen?