Montag, 29. März 2010

Mein Zweifel an Zurechnungsfähigkeiten

Jeder, der schon einmal bei einer Behörde war, kennt das Spiel: Man sitz einer Person gegenüber, die sich selbst scheinbar für Jehovas Reinkarnation hält und selbstgefällig irgendwelchen Schwachsinn verzapft, für den sie ja im Normalfalle auch nicht selbst gerade zu stehen hat. Da scheinen diese göttlichen Menschen auch nichts besseres zu tun zu haben, als offensichtlich untereinander im Wettstreit zu liegen, wer denn den größten Irrsinn zustande bringt ohne dafür bestraft zu werden. Das beste Beispiel hierfür bieten die Mitarbeiter der JobCenter.

Ich wurde von einer Mitarbeiterin des JobCenters mündlich aufgefordert, mich doch bei denen zu bewerben, man suche wohl händeringend Personal. Ich bewarb mich also am 11. Dezember und bekam auch zügig von JobCenter und Arbeitsamt die Rückmeldung, dass sich meine Bewerbung in der Bearbeitung befände. Frohen Mutes ging ich davon aus, dass man sich dort ernsthaft mit meinen Unterlagen auseinandersetzen und sich bei mir melden würde. Weit gefehlt! Mitte März fragte ich beim telefonisch beim JobCenter an, wie es denn mit meiner Bewerbung aussähe. In diesem Telefonat wurde mir mitgeteilt, dass derzeit keine Entscheidung gefällt werden würde und ich mich gedulden solle. Nun hatte ich plötzlich die Absage vom JobCenter im Briefkasten. Standardbrief. Aber von Hand unterschrieben. Also rief ich da wieder an, um zu fragen, ob man denn nicht nachfragen dürfe, was mit der Bewerbung sei. Die Dame am anderen Ende erklärte das ganze mit einem Zufall und sie müsse nicht abgearbeitete Bewerbungen nach einer bestimmten Frist wieder zurückschicken, sonst würde sie in Bewerbungen ersticken. Ich solle doch einfach beim Anschreiben das Datum ändern und den ganzen Krempel wieder abschicken...

Aber auch in der privaten Wirtschaft sitzen jede Menge dieser mitdenkenden Zeitgenossen. Da die Firmen selbst ja immer weniger ausbilden machen also immer mehr Menschen eine überbetriebliche Ausbildung. Danach suchen sie - motiviert und gut ausgebildet - eine Arbeit. Diese werden sie nicht finden, da überall mindestens fünf Jahre Berufserfahrung vorausgesetzt werden. Selbst für Jobs, bei denen man nur stur irgendwelche Daten in Excelltabellen eingeben muss. Und dann stöhnen Wirtschaftsvertreter in unserem Lande, es wären keine Fachkräfte da... Logisch, ihr zwingt die Fachkräfte zum abwandern!!! Mittlerweile gehen sogar immer mehr gut ausgebildete Leute nach Polen weil sie hier keine Arbeit finden. Ich wünsche dieser hochnäsigen deutschen Wirtschaft einen Zusammenbruch, der schlimmer ist als der von 1929. Vielleicht werden dann mal einige Chefabteilungen von Idioten gesäubert... Und hoffentlich ist dann nicht der letzte des Lesen- und Schreibens mächtige Deutsche abgewandert...

Wie man sieht habe ich ernsthafte Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit mancher, besser gesagt, vieler Personaler. Und meine Zweifel werden immer begründeter. Und damit immer größer.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Schreib was rein.