Sonntag, 30. Mai 2010

Lena siegt trotz Russlandconnection

Auch wenn mir - ehrlich gesagt - der Hype um Lena in den letzten Wochen ziemlich auf die Nerven ging und ich den Song schon lange nicht mehr hören kann, weil er so oft gespielt wurde, dass er mir einfach nur noch auf den Keks ging, freue ich mich auch genauso ehrlich über den Sieg in Oslo. Ich gebe auch offen zu, dass Lena mit ihrer Masche, die zerbrechliche Barbiepuppe zu spielen, scheinbar wirklich gut punkten konnte. Sie hat einen wirklich guten Job gemacht.

Irritiert war ich über die Votes von England, lag sie doch dort in den Umfragen ganz vorne. Oder hat man da den selben Fehler gemacht wie hier in Deutschland und die Leute mit diesem Song beinahe alle fünf Minuten erschlagen? Ich bin mir sicher: Hätte dieses Jahr Deutschland noch für sich selbst stimmen dürfen hätte Lena - zumindest bei den deutschen Punkten - eine Klatsche bekommen. Selbst die Leute aus meinem Bekanntenkreis, die Lena und den Song anfänglich gut fanden, haben in letzter Zeit nur noch entnervt weggeschaltet. Aber vielleicht ist das wieder mal die Masche unserer Musikindustrie (und natürlich die von Stefan Raab), Lena noch schnell zu verheizen und Profit zu machen. Wenn sie nämlich ähnlich schlecht abgeschnitten hätte wie die letzten Beiträge eines Ralph Siegel, wäre sie in den nächsten zwei Wochen zerrissen worden und in der Versenkung verschwunden. Und dann hätte man nichts mehr an ihr verdienen können...

Ein wenig stört mich an diesem Song Contest, dass es scheinbar keine Objektivität mehr gibt. Besonders gut hat man das an den Staaten der ehemaligen Sowjetunion gesehen, die sich gegenseitig die Punkte zuschaufelten. Der Homo Sovieticus scheint noch nicht wirklich in der Lage zu sein, über seinen Tellerrand hinaus zu schauen. Vielleicht fürchtet er auch einfach, Onkel Stalin könnte plötzlich auferstehen und die nicht nach Parteilinie abstimmenden in den Gulak zu stecken? Oder schauen wir uns die Feta-Mafia an. Südeuropäer geben nur Südeuropäern ihre Stimme, egal, wie schlecht der Beitrag ist. Man kann natürlich vorschieben, dass die Geschmäcker regionalbedingt verschieden sein können. Aber ehrlich gesagt kann ich das nicht gelten lassen, wenn man sieht wie zum Beispiel Holland und Belgien abgestimmt haben. Das ist Objektivität.

Dieser Song Contest ist also nur noch zu einem "Machtvergleich" zwischen Ost und West sowie Nord und Süd verkommen und somit eigentlich überflüssig geworden. Bevor unsere Politiker darüber nachdenken, die GEZ-Gebühren zu erhöhen, da die Öffentlich-Rechtlichen mal wieder klamm sind, sollte man eher darüber nachdenken, dieses Event abzuschaffen. Europa muss sparen. Fangen wir damit an.








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