Sonntag, 28. November 2010

Warum nur werden die Grünen jetzt so populär?

Diese Frage stellt sich mir, zumal ich die durchschnittliche Wählerschaft dieser Partei für hochgradig intelligent halte. Aber langsam zweifle ich zwar nicht an der Intelligenz dieser Leute, sondern an deren Urteilsvermögen und ihre Erinnerungsfähigkeit.
Man geht auf die Straße, um gegen "Stuttgart 21" zu protestieren. Ein Projekt, dass im Jahre 2000 beschlossen wurde. Ich erinnere daran, dass von 1998 bis 2005 eine Rot-Grüne Regierung die Geschicke dieses Landes leitete und somit auch für "Stuttgart 21" verantwortlich ist. Warum sind denn nicht bereits damals die Menschen gegen dieses Projekt auf die Straße gegangen? Das für dieses Projekt notwendige Fällen von Bäumen wurde gestoppt, weil dort in den Bäumen eine Käferart wohnt, die unter "Artenschutz" steht, unabhängig davon, dass diese Käfer die größten Baumschädlinge sind.
Es können Straßen nicht gebaut werden, weil dazu Brücken notwendig wären, die man nicht bauen darf, weil da irgendwelche Wasserschnecken leben. Kurzum: Wir werden so langsam von Käfern und Schnecken regiert.

Man protestiert gegen Castortransporte mit einer nie zuvor gekannten Radikalität. Auch zu Zeiten grüner Regierungsverantwortung gab es Castortransporte, aber kaum Proteste. Mag es daran liegen, dass der damalige grüne Umweltminister, Trittin, sie zu jener Zeit als alternativlos bezeichnete? Übrigens fuhr jener Trittin bei den diesjährigen Transporten mit dem Trecker durch die Gegend und prangerte diese doch von ihm selbst als alternativlos bezeichneten Transporte an. Die Verlogenheit lässt grüßen.
Es werden die sozialen Einschnitte angeprangert (ich finde diese auch nicht unbedingt gut) und die Massen aufgewiegelt. Der Grundstein dazu wurde jedoch von der rot-grünen Bundesregierung unter Schröder gelegt. Man erinnere sich nur an die Montagsdemos gegen die Hartz IV-Gesetze mit Hunderttausenden. Damals bereits zeigten die Grünen ihr wahres Gesicht, als sie diese Gesetze gegen den Willen der Massen mit trugen und sie nicht verhinderten.
Selbst in den "gehobenen Schichten", aus denen sich immer mehr Grünenwähler rekrutieren, ist die Migrationsdebatte angekommen. Trotzdem verschließt man die Augen, die eigenen Kinder gehen ja - dem guten Gehalt sei Dank - "auf vernünftige Schulen". Außerdem führen Politikerinnen wie Claudia Roth oder Renate Künast jeden Tag gelebte Blindheit vor. Diese beiden Ikonen können schließlich nicht irren. Und jeder der das Thema anspricht wird gleich als Rassist und Nazi diffamiert, unabhängig davon, dass sogar immer mehr Migranten zugeben, dass es diese Probleme gibt.
Künast will in Berlin nur noch Tempo 30 zulassen. Einer Stadt, die sowieso vor dem Verkehrskollaps steht, kann dass dann den Todesstoß versetzen. Außerdem brauchen die Autos dann doppelt so lange, haben also mehr Zeit, ihre Abgase in die Luft zu blasen. Grüne Logik. Bereits die Umweltzone hat sich als absoluter Flop und reine Abzocke erwiesen, die Luftqualität ist keinen Deut besser geworden. Zugegeben: Eingeführt wurde die Umweltzone durch den rot-roten Senat, aber auf Betreiben der Grünen.
Man ist für den Ausbau Erneuerbarer Energien und sperrt sich gegen den Ausbau des dafür notwendigen Netzes. Der Anteil erneuerbarer Energien auf dem deutschen Strommarkt machen noch nicht mal 5 % aus, der Anteil an der Stromrechnung jedoch um die 40 %. Hier ist keine Relation mehr gegeben. Auch ich bin für erneuerbarer Energien, aber erst, wenn Technologie und Ausbau eine flächendeckende Versorgung zu vernünftigen Preisen zulassen. Natürlich verstehe ich das Problem der Endlagerung. Niemand will das Zeug unterm Allerwertesten liegen haben. Aber was haben denn die Grünen unternommen, als sie selbst an der Regierung waren? NICHTS!!!
Bei allem, was diese Partei fordert und wogegen sie ist, legt sie keine brauchbaren Alternativen vor. Man kann sehr gut gegen die Regierungsparteien meckern und wüten, solange man selbst nicht in der Verantwortung ist. Und wenn man dann selbst in der Verantwortung steht, gibt es keine Alternativen, weil ja dann plötzlich alles "Alternativlos" ist. Ich habe hier nochmals Jürgen Trittin zitiert. Wenn man keine Auswege anbieten kann, die derzeit machbar sind, sondern nur an allem was auszusetzen hat, hat man - meiner Meinung nach - keinen Anspruch auf einen verantwortungsvollen Posten. Und daher verstehe ich den Hype um die Grünen derzeit absolut nicht. Eine Partei, die sich zu dem entwickelt, was die FDP früher angeblich war: eine Partei der Besserverdienenden, will uns erklären, eine Volkspartei zu sein. Aber dazu fehlt dieser Partei der Blick für die Leute, die sich täglich Sorgen machen, wie sie morgen ihren Kindern etwas zu Essen hinstellen oder die ständig steigenden Rechnungen bezahlen. Statt dessen wird wegen Umweltschutz alles teurer gemacht. Nein, für die "kleinen Leute fehlt dieser Partei heute - im Gegensatz zu ihren Anfängen - jedes Gespür.

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