Freitag, 19. Oktober 2007

Lokführerstreik

Also, ich kann ja verstehen, wenn die Lokführer mehr Geld haben wollen. Ist ja auch klar, alles wird immer teurer und durch den EURO wird das Geld immer weniger wert. Und ganz sicher tragen die Lokführer eine große Verantwortung. Aber so langsam glaube ich, dass der Schell eine echte Profilneurose hat. Warum hat er denn nicht die letzten 10 Jahre was unternommen? Dann müssten die Lokführer jetzt nicht gleich um 31 % mehr Lohn streiken. Ich komme selbst von der Bahn, habe ja Gleisbau gelernt. Ich wusste bisher nicht mal, dass es eine eigene Lokführergewerkschaft gibt. Mit ein paar Tausend Mitgliedern versuchen die, ganze Republik stillzulegen.

Übrigens, die Leute in Brandenburg werden den Lokführern dankbar sein. Zumindest die, welche zum Beispiel in Berlin, gerade einen neuen Arbeitsplatz gefunden haben und noch in der Probezeit sind (oder waren). Und die Aufgrund der Streikmaßnahmen nicht zu ihrem Arbeitsplatz gekommen sind. Nicht jeder verfügt über ein eigenes Auto. Und nicht jeder Chef hat dafür Verständnis. Und mancher spricht dann eben die Kündigung aus. In der Probezeit bedarf es ja keiner Begründung.

Außerdem hat die Bahn doch schon längst einen eigenen Tarifvertrag zugesichert. Das war doch die Hauptforderung der GDL. Aber, das sieht man es wieder, hier geht es doch nur um Macht. Und dafür zahlen wieder mal unschuldige den Preis. Ob eine Fahrpreiserhöhung aufgrund der überzogenen Forderungen der Lokführer oder vielleicht den Job aufgrund der Streiks.

Liebe Lokführer, kommt endlich wieder in der Realität an. In welcher Branche wurden schon mal solche überzogenen Forderungen gestellt??? Und wisst Ihr eigentlich, dass es Leute in diesem Land gibt, die für viel weniger Geld arbeiten gehen und auch seit 10 Jahren keine Lohnerhöhung hatten??? Und das mancher in diesem Land zwei Jobs braucht, um zu überleben??? Träumer sollten keine Züge steuern dürfen, schließlich muss man sich dabei konzentrieren. Trotz allem wünsche ich Euch natürlich das größtmögliche Plus bei den Tarifverhandlungen. Auch wenn ich für weitere Streikmaßnahmen kein Verständnis mehr aufbringen könnte.

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