Wieder einmal hören das Winseln der Wirtschaft und die Verlogenheit unserer Politiker. Da wird von Seiten der Wirtschaft gejammert, es wären nicht genug Fachkräfte da und die Politik fordert den Zuzug solcher aus dem Ausland. Dabei werden innländischen Fachkräften selten wirkliche Chancen eingeräumt. Meiner Meinung nach wird damit nur versucht, der Wirtschaft die Möglichkeit zu geben, den ohnehin schon harten Konkurrenzkampf auf dem deutschen Arbeitsmarkt noch weiter zu verschärfen und die Kluft zwischen einheimischen und ausländischen Fachkräften noch zu verschärfen.
Der Staat ist vor einigen Jahren eingesprungen und hat die Pflicht der Wirtschaft übernommen, Fachkräfte überbetrieblich auszubilden. Eine Pflicht, die eigentlich den Betrieben obliegt, die ja am meisten von gut ausgebildeten Mitarbeitern profitieren, sich aber um die Kosten der Ausbildung neuer Leute gedrückt haben. Ausbildung kostet nun mal und schmälert die Profite den Unternehmen. Und die Unternehmen wiederum müssen sich vor den Aktionären verantworten, die sich dann - nach der Dividendenausschüttung - wiederum ihren Ehefrauen erklären müssen. Also überlässt man diesen teuren Part doch lieber dem Staat und somit dem Steuerzahler. Die meisten werden sich noch an diese Situation Ende der 90er Jahre erinnern, als die Industrie feststellte, dass man über Jahre "vergessen" hatte, Lehrlinge auszubilden. Oder man denke nur an die "Greencard" für indische IT-Spezialisten, mit der man versuchte, indische Computerfachleute ins Land zu holen, die dann aber doch nicht kamen.
Ich selbst habe von 2006-2008 eine neue Ausbildung gemacht, die ich mit einem Notendurchschnitt von 1,7 abschloss. Ich darf mich nun stolz "Staatlich geprüfter kaufmännischer Assistent Fachrichtung Fremdsprachen" nennen. Ich bin spezialisiert auf Englisch und Polnisch. Nach über 200 Bewerbungen nahm ich dann einen Job als Kundenbetreuer für ein großes Internet- und Telekommunikationsunternehmen an. Ein Job, bei dem ich sehr unglücklich war, da ich den Kunden, die kündigen wollten einen neuen Vertrag aufschwatzen sollte. Zugegeben: Ich war darin ziemlich gut, musste aber - auf Anweisung vom Chef - mein Gewissen zu Hause lassen. Hilfe vom Arbeitsamt, einen vernünftigen Job zu finden gab es nicht. Nach einem Jahr lief mein befristeter Vertrag aus. Ich war darüber nicht wirklich unglücklich. Also habe ich wieder über 200 Bewerbungen geschrieben. Vom Arbeitsamt kamen Angebote für Call Center!!! Wie gesagt, ich bin auf Fremdsprachen spezialisiert. Auf die wenigsten Bewerbungen bekam ich überhaupt eine Antwort, und wenn ich eine bekam, hatte ich zu wenig Berufserfahrung. Die Angebote, die ich vom JobCenter bekam - und die, wie gesagt, Jobs in Call Centern beinhalteten, waren Angebote, die eigentlich den Tatbestand einer Aufforderung zu einer Straftat - oder wenigstens einer Ordnungswidrigkeit - erfüllten. Ich sollte Kunden aktiv anrufen, um irgendwas zu verkaufen oder - wieder in der Telekommunikationsbranche - den Kunden neue Verträge aufschwatzen. Laut Bundesnetzagentur und Gesetz war dies jedoch - schon damals - verboten.
Wo wir beim Thema Arbeitsamt sind: Die Mitarbeiter der Jobcenter oder des Arbeitsamtes - sollten sie irgendwann einmal motiviert gewesen sein - scheinen gezielt demotiviert und abgestumpft zu werden. Von wirklich eingehender Beratung konnte keine Rede sein. Geschweige denn von Hilfe bei der Vermittlung in einen normalen Job. Ich bin als gut ausgebildete Fachkraft nun als Dispatcher beim Taxifunk tätig. Eine Arbeit, die mir - ehrlich gesagt - sogar Spaß macht, aber nicht meinen Fähigkeiten entspricht.
Die Wirtschaft unseres Landes lässt ein riesiges Potential verkümmern, weil nur die Profite von heute zählen und begeht wieder einmal den Fehler, keine neuen Leute nachzuziehen. Wenn die jetzt in den Unternehmen angestellten Fachkräfte irgendwann einmal in Rente gehen oder sich für eine Arbeit im Ausland entscheiden, weil dort die Bedingungen besser sind, steht man wieder da und schreit nach Fachkräften. Das beste Beispiel dafür ist das Gesundheitswesen, wo sich immer mehr Ärzte und Pfleger - wie gesagt gut ausgebildet - für eine Karriere im Ausland entscheiden.
Nehmen wir das Beispiel Zeitarbeitsfirmen: Sie inserieren in Zeitungen, sie würden händeringend Fremdsprachensekretäre suchen. Man bewirbt sich auf die Stellen und bekommt dann die Nachricht, es sei ein Arbeitsplatz in einem Call Center frei und man könne dort sofort anfangen. Auch dieser Augenwischerei sollte vom Gesetzgeber Einhalt geboten werden. Im Prinzip handelt es sich bei diesem Vorgehen um eine Vortäuschung falscher Tatsachen. Ich selbst habe das auf Arbeitssuche permanent erlebt. Aber was will man erwarten, wenn sogar die Arbeitsämter und JobCenter auf die selbe Art und Weise vorgehen?
Unsere Regierung präsentiert uns Statistiken, die Arbeitslosigkeit würde sinken. Gleichzeitig wird über Fachkräftemangel palavert. Vielleicht kommt das auch daher, dass die Fachkräfte unseres Landes aus Verzweifelung irgendwo putzen oder in einem Call Center arbeiten gehen? Die Lüge vom Fachkräftemangel, die Wirtschaft und Politik derzeit in die Welt setzen, ist die wohl frechste Lüge seit der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten.
Übrigens: Es gibt in meinem Bekanntenkreis mindestens vier Ingenieure, die bis heute arbeitslos sind, weil ihre DDR-Abschlüsse nicht anerkannt wurden. Deutschland ist zu einem Land mutiert, dass sein Kapital verrotten lässt, aber immer nach neuem schreit. Auch ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, dieses Land in absehbarer Zeit zu verlassen, wenn sich hier nicht bald vernünftige Perspektiven für mich auftun. Andere Länder wissen Fachkräfte zu schätzen. Und noch ein Hinweis: Es wandern immer mehr deutsche Fachkräfte sogar nach Polen aus, weil sie in Deutschland keine Chance mehr für sich sehen. Das ist - denke ich - die Wahrheit, die hinter der Lüge vom Fachkräftemangel steht.
Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht!
Der Staat ist vor einigen Jahren eingesprungen und hat die Pflicht der Wirtschaft übernommen, Fachkräfte überbetrieblich auszubilden. Eine Pflicht, die eigentlich den Betrieben obliegt, die ja am meisten von gut ausgebildeten Mitarbeitern profitieren, sich aber um die Kosten der Ausbildung neuer Leute gedrückt haben. Ausbildung kostet nun mal und schmälert die Profite den Unternehmen. Und die Unternehmen wiederum müssen sich vor den Aktionären verantworten, die sich dann - nach der Dividendenausschüttung - wiederum ihren Ehefrauen erklären müssen. Also überlässt man diesen teuren Part doch lieber dem Staat und somit dem Steuerzahler. Die meisten werden sich noch an diese Situation Ende der 90er Jahre erinnern, als die Industrie feststellte, dass man über Jahre "vergessen" hatte, Lehrlinge auszubilden. Oder man denke nur an die "Greencard" für indische IT-Spezialisten, mit der man versuchte, indische Computerfachleute ins Land zu holen, die dann aber doch nicht kamen.
Ich selbst habe von 2006-2008 eine neue Ausbildung gemacht, die ich mit einem Notendurchschnitt von 1,7 abschloss. Ich darf mich nun stolz "Staatlich geprüfter kaufmännischer Assistent Fachrichtung Fremdsprachen" nennen. Ich bin spezialisiert auf Englisch und Polnisch. Nach über 200 Bewerbungen nahm ich dann einen Job als Kundenbetreuer für ein großes Internet- und Telekommunikationsunternehmen an. Ein Job, bei dem ich sehr unglücklich war, da ich den Kunden, die kündigen wollten einen neuen Vertrag aufschwatzen sollte. Zugegeben: Ich war darin ziemlich gut, musste aber - auf Anweisung vom Chef - mein Gewissen zu Hause lassen. Hilfe vom Arbeitsamt, einen vernünftigen Job zu finden gab es nicht. Nach einem Jahr lief mein befristeter Vertrag aus. Ich war darüber nicht wirklich unglücklich. Also habe ich wieder über 200 Bewerbungen geschrieben. Vom Arbeitsamt kamen Angebote für Call Center!!! Wie gesagt, ich bin auf Fremdsprachen spezialisiert. Auf die wenigsten Bewerbungen bekam ich überhaupt eine Antwort, und wenn ich eine bekam, hatte ich zu wenig Berufserfahrung. Die Angebote, die ich vom JobCenter bekam - und die, wie gesagt, Jobs in Call Centern beinhalteten, waren Angebote, die eigentlich den Tatbestand einer Aufforderung zu einer Straftat - oder wenigstens einer Ordnungswidrigkeit - erfüllten. Ich sollte Kunden aktiv anrufen, um irgendwas zu verkaufen oder - wieder in der Telekommunikationsbranche - den Kunden neue Verträge aufschwatzen. Laut Bundesnetzagentur und Gesetz war dies jedoch - schon damals - verboten.
Wo wir beim Thema Arbeitsamt sind: Die Mitarbeiter der Jobcenter oder des Arbeitsamtes - sollten sie irgendwann einmal motiviert gewesen sein - scheinen gezielt demotiviert und abgestumpft zu werden. Von wirklich eingehender Beratung konnte keine Rede sein. Geschweige denn von Hilfe bei der Vermittlung in einen normalen Job. Ich bin als gut ausgebildete Fachkraft nun als Dispatcher beim Taxifunk tätig. Eine Arbeit, die mir - ehrlich gesagt - sogar Spaß macht, aber nicht meinen Fähigkeiten entspricht.
Die Wirtschaft unseres Landes lässt ein riesiges Potential verkümmern, weil nur die Profite von heute zählen und begeht wieder einmal den Fehler, keine neuen Leute nachzuziehen. Wenn die jetzt in den Unternehmen angestellten Fachkräfte irgendwann einmal in Rente gehen oder sich für eine Arbeit im Ausland entscheiden, weil dort die Bedingungen besser sind, steht man wieder da und schreit nach Fachkräften. Das beste Beispiel dafür ist das Gesundheitswesen, wo sich immer mehr Ärzte und Pfleger - wie gesagt gut ausgebildet - für eine Karriere im Ausland entscheiden.
Nehmen wir das Beispiel Zeitarbeitsfirmen: Sie inserieren in Zeitungen, sie würden händeringend Fremdsprachensekretäre suchen. Man bewirbt sich auf die Stellen und bekommt dann die Nachricht, es sei ein Arbeitsplatz in einem Call Center frei und man könne dort sofort anfangen. Auch dieser Augenwischerei sollte vom Gesetzgeber Einhalt geboten werden. Im Prinzip handelt es sich bei diesem Vorgehen um eine Vortäuschung falscher Tatsachen. Ich selbst habe das auf Arbeitssuche permanent erlebt. Aber was will man erwarten, wenn sogar die Arbeitsämter und JobCenter auf die selbe Art und Weise vorgehen?
Unsere Regierung präsentiert uns Statistiken, die Arbeitslosigkeit würde sinken. Gleichzeitig wird über Fachkräftemangel palavert. Vielleicht kommt das auch daher, dass die Fachkräfte unseres Landes aus Verzweifelung irgendwo putzen oder in einem Call Center arbeiten gehen? Die Lüge vom Fachkräftemangel, die Wirtschaft und Politik derzeit in die Welt setzen, ist die wohl frechste Lüge seit der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten.
Übrigens: Es gibt in meinem Bekanntenkreis mindestens vier Ingenieure, die bis heute arbeitslos sind, weil ihre DDR-Abschlüsse nicht anerkannt wurden. Deutschland ist zu einem Land mutiert, dass sein Kapital verrotten lässt, aber immer nach neuem schreit. Auch ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, dieses Land in absehbarer Zeit zu verlassen, wenn sich hier nicht bald vernünftige Perspektiven für mich auftun. Andere Länder wissen Fachkräfte zu schätzen. Und noch ein Hinweis: Es wandern immer mehr deutsche Fachkräfte sogar nach Polen aus, weil sie in Deutschland keine Chance mehr für sich sehen. Das ist - denke ich - die Wahrheit, die hinter der Lüge vom Fachkräftemangel steht.
Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht!
Das Problem kenn ich leider nur allzugut. Ich bin Ausgebildeter Fachinformatiker, Fachrichtung Anwendungsentwicklung und seit knapp 2 Jahren auf der Suche nach einer Arbeitsstelle. Find aber keine .. Meist wird einfach angegeben, dass mir Berufserfahrung fehle .. Aber wie soll ich sie sammeln, wenn ich nichtmal eine Chance bekomm?
AntwortenLöschenEs gibt keinen Fachkräftemangel. Es gibt nur einen Mangel an billigen Fachkräften!Bieten Sie sich für einen Stundenlohn von 3,-€ an, dann bekommen Sie sofort Arbeit.
AntwortenLöschenFachkräftemangel existiert auch nach meiner Erfahrung nicht - nur die vollkommen überzogenen Vorstellungen von unfähgien Personalbeauftragen welche mangels Kompetenz nicht in der Lage sind zu erkennen welche Bewerber wirklich für eine Stelle geeignet sind.
AntwortenLöschenHier ist ein grundsätzliches Umdenken angesagt. Leider versteht sich die Arbeitsagentur zunehmend als Dienstleister der Wirtschaft und findet das sogar gut.
Den Bewerbern sollten echte Chancen eingeräumt werden, anstatt sie mit utopisch passgenauen Anforderungsprofilen von vorneherein systematisch zu disqualifiziern.
Ach ja, schon wieder das alte Märchen vom Fachkräftemangel. Das kenne ich schon aus den siebziger Jahren. Schon damals wollte man lieber (billige und willige) Fachkräfte aus dem Ausland holen, statt Lehrlinge auszubilden.
AntwortenLöschenDem kann ich nur zustimmen. Bin staatl. gep. Maschinenbautechniker und finde auch keinen anständig bezahlten Job. Habe 15 Jahre Berufserfahrung im Qualitätsmanagement, REFA- Ausbildung und Auditor für TS16949.
AntwortenLöschenZur Zeit bin ich bei ca. 340 Bewerbungen und habe mein Profil bei verschiedensten Onlinejobbörsen hinterlegt. Aber was kommt sind zu 95% Zeitarbeitsunternehmen mit Gehältern die wenn es nicht so traurig wäre zum heulen sind. Fachkräftemangel von wegen es gibt genug Fachkräfte aber die sind einfach zu´´ TEUER´´. Lieber holt man sich Zeitarbeiter obwohl dies für die Firmen noch teuer ist, aber halt anders abrechenbar. Diese kann man dann steuerlich besser absetzen als Dienstleistung. Was bedeutet das für die vielen tausend Zeitarbeitnehmer ? im Klartext , sozialer Abstieg, keine Plaungssicherheit für sein Leben, keine Kreditwürdigkeit, immer mit der Angst Leben zu müssen wie man kommenden Monat seine Rechnungen bezahlen soll. Und wenn ich dann lese unbefristete Anstellung muss ich lachen was passiert den in Wirklichkeit. Wenn kein Nachfolgeauftrag da ist wird man gekündigt. Und was tut die Politik? Sie profiliert sich als Steigbügelhalter der Wirtschaft. Wer hat den überhaupt das Sagen die angeblichen Volksvertreter doch schon lange nicht mehr. Die Wirtschaft sagt wo es lang geht das wird immer offensichtlicher. Im Prinzip kann man keine Partei mehr wählen ,denn egal welche man wählt es wird sich nichts ändern. Die Zeitarbeit war mal als Möglichkeit gedacht Auftragsspitzen abzufangen. Entwickelt hat diese sich als zweiter Arbeitsmarkt . Was können wir tun ? Im Prinzip nichts denn wer hat die Macht ? Na… Ihr wißt schon das Geld und die Wirtschaft.Die Zeitarbeit muss wieder das werden für was diese auch gedacht war oder so teuer werden das diese auch wirklich nur als Abfederung von Auftragsspitze eingesetzt wird. Es muss eine echte Interessenvertretung der Zeitarbeiter geschaffen werden. Und nicht wie es aktuell ist eine die nur Wirtschaftliche Interessen vertritt.
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