Dienstag, 8. Dezember 2009

Wo bleibt der Gleichheitsgrundsatz???

Also: ich habe erst mal nichts gegen Beamte. Ich habe genug davon in meinem Bekanntenkreis. Die sollen ja auch gut verdienen. Aber das sollen alle Anderen auch. Und Vater Staat macht den Unternehmen das Modell "Billiglohn" vor.

Wie bitte kann es denn sein, dass bei einem Arbeitgeber, nämlich Vater Staat, zwei verschiedene Gehälter für ein und die selbe Arbeit gezahlt werden? Warum verdient ein angestellter Lehrer ca. 800 € (in Worten: ACHTHUNDERT) weniger als sein verbeamteter Kollege, der außerdem noch weitere Vorteile genießt? Der angestellte Lehrer leistet mindestens eine genau so gute Arbeit wie der verbeamtete Kollege. Nur: der kann nicht früher in Rente gehen, auch wenn er noch so ausgebrannt ist. Außerdem: warum werden nicht alle Lehrer verbeamtet? Ist die schulische Ausbildung nicht eine hoheitliche Aufgabe? Und müsste somit von Beamten wahrgenommen werden? Man verstehe mich bitte nicht falsch: Ich bin kein Freund des Beamtentums. Die Beamten denken oft genug nicht selbst nach sondern handeln im Rahmen ihrer Vorschriften. Etwas, was sich kaum ein normaler Angestellter leisten kann. Aber hier führt Vater Staat ganz gezielt einen Billiglohnsektor ein, gegen den er ja vorgehen sollte.

Anderes Beispiel: Vor einiger Zeit kam heraus, dass viele Wachschützer, die staatliche oder kommunale Einrichtungen bewachten, gerade mal mit 5 € Bruttolohn abgespeist wurden. Manch ein Wachmann in einem Jobcenter hatte es da gut, er konnte gleich vor Ort noch ergänzende Sozialhilfe beantragen. Die Überraschung, als die Presse diesen Missstand aufdeckte kann doch nur geheuchelt gewesen sein, schließlich werden solche Aufträge ausgeschrieben und man bekommt die Kalkulationen der Unternehmen auf den Tisch. Verbeamtete Polizisten, die keinen anderen Job machen als der Wachschützer (der im Jobcenter von den Leuten noch dazu ständig vollgepöbelt wird), die nur vor Botschaften rumstehen und irgendwie den Tag rumkriegen müssen, stehen da wesentlich besser da.

So lange, wie der Staat mit zweierlei Maß misst, darf er auch nicht empört sein, wenn die Industrie und der Handel ähnlich vorgehen und dort produzieren, wo es eben billiger ist. Alles andere ist reine Farce. Die angestellten Lehrer jedenfalls reden schon von Streik, die neuen Tarifverhandlungen sollen jetzt beginnen. Wenn es wirklich zum Streik kommt, ist nicht Vater Staat der wirklich betroffene, sondern die Schüler, die für diesen perversen missstand am wenigsten können. Der Verursacher ist mal wieder fein raus...

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