Samstag, 21. August 2010

Whisky ist krank

Nach Sockes Tod habe ich ja den Whisky mal komplett abgeduscht, um die Waschmittellauge, an der vermutlich Socke gestorben ist, komplett aus seinem Fell zu kriegen, bevor auch er sich das Zeug rausleckt. Nun hat er eine kräftige Erkältung. Bis vorgestern sah es so aus, als würde die langsam abklingen, aber gestern kam ich aus der Nachtschicht und bin fast umgefallen: Whiskys Augen zugeschwollen und ein dicker Schnodderstrahl aus der Nase, das Tier völlig kraftlos und apathisch. Nicht mal schnurren wollte er, als ich ihn gestreichelt habe. Also bin ich mit Mutter und Whisky zum Tierarzt gefahren, der hat ihm prima Antibiotika gespritzt und heute geht es Whisky schon wesentlich besser. Er ist auch wieder agil. Morgen und übermorgen muss ich noch mal hin, dann muss auch ein Termin zur Zahnsteinentfernung gemacht werden und dann ist der Kater wieder wie neu. Mutti hilft mir dabei finanziell. Das alles jetzt zu stemmen wäre für mich absolut unmöglich, ich habe ja erst einen neuen Job gefunden. Ach ja: Herr Robl, dass ist der Tierarzt, meinte, Whisky sei nicht sieben sondern wahrscheinlich 14 Jahre alt. Und dass es ihm jetzt so schlecht gehe, sei auch auf den Tod von Socke zurückzuführen, er meinte, dass das alles für den Dicken zu viel war... Sockes' Tod, der neue Kater Oskar, Papa treibt sich nachts rum und nennt das Nachtschicht, anstatt, wie jeder normale Mensch auch, nachts im Bett zu liegen... Da kann das Immunsystem einer Katze schon mal zusammenbrechen.

Aber wir kriegen Whisky wieder hin. Ganz sicher.


Sonntag, 15. August 2010

Ein neuer Kater und eine ereignisreiche Woche

Diese Woche war nun wirklich ereignisreich. Am letzten Sonntag, also vor genau einer Woche starb völlig unerwartet mein Kater Sokrates, am Dienstag haben meine Eltern und ich dann den neuen Kater Oscar aus dem Tierheim geholt, außerdem hatte ich ab Dienstag die erste Woche Nachtschicht in der Firma und besonders die Nächte vom Freitag auf den Samstag und vom Samstag auf heute, also Sonntag haben, ehrlich gesagt, so richtig geschlaucht.

Oscar gewöhnt sich schnell an Whiky und mich und fühlt sich, ganz offensichtlich schon absolut zu Hause und Pudelwohl. Außerdem gibt er sich alle Mühe, Sokrates zu ersetzen. Zumindest, wenn es darum geht, Mist zu machen. Aber so richtig schafft er das noch nicht. Aber er ist genau so ein Irrwisch. Nur doppelt so groß. Und ich bin froh, dass er da ist. Eigentlich habe ich nur so schnell nach Sockes Tod einen neuen Kater geholt, damit Whisky nicht so alleine ist, wenn ich auf Arbeit bin. Aber Oscar hat auch mir über den Verlust von Sokrates geholfen. Auch wenn ich immer noch traurig bin, wenn ich an den kleinen verstorbenen Murkel denke.

Auf Arbeit gewinne ich auch immer mehr Routine. Wenn man nicht weiß, was alles zu diesem Job dazugehört, kann man gar nicht abschätzen, was die Leute in der Taxizentrale eigentlich jeden Tag leisten. Auf jeden Fall ist die Arbeit nicht stupide, sie wird auch nicht langweilig (nicht umsonst arbeiten da einige schon seit zwanzig und mehr Jahren) und oft ist an wirklich sehr gefordert. Zum Beispiel an den Wochenenden, wenn die Leute nicht wissen, wo sie sind oder wo sie hin wollen... Ich habe noch zwei Wochen Nachtschichten vor mir und freue mich darauf, auch wenn ich jetzt schon weiß, dass ich tausend Kreuze mache, wenn diese zwei Wochen vorbei sind. Jetzt habe ich erst mal Wochenende und muss erst Dienstag Nacht wieder ran. Bis dahin werde ich mich meiner Erholung widmen.

Donnerstag, 12. August 2010

Oscar

Nachdem am Montag, dem 09. August, mein kleiner Kater Sokrates gegen 17:00 Uhr gestorben ist, wollte ich eigentlich keinen neuen Kater, zumal ich ja noch Whisky habe. Aber als wir dann abends bei Mutti gesessen haben, stellten wir fest, dass Whisky ja noch nie alleine war und ich ja nun mal berufstätig bin. Sicher kann ich mich um Whisky kümmern wenn ich da bin, aber er braucht eine Katzenbekanntschaft. Also wurde der Plan gefasst, Whiskys Schockzustand (der kleine Murkel war gestorben, Papa nachts nicht da, weil er arbeiten musste) auszunutzen und ihn schnell mit einem neuen Katzengefährten zu konfrontieren. Also waren Mutter, Daddy und ich gestern im Tierheim und da hat mich Oscar angeschaut. Mit einem Blick wie ihn immer Sokrates hatte. Da war die Entscheidung gefallen und wir haben Oscar mitgenommen.

Zuhause angekommen haben die beiden sich friedlich beschnuppert, es gab ein nur wirklich ganz kurzes Gefauche und Whisky hatte Oscar akzeptiert. Was sich schnell herausstellte war, dass Oscar nicht nur den Typischen Blick von Sokrates hat, sondern auch viele Verhaltensweisen. Also war er eine gute Wahl. Er ist genauso selbstbewusst und neugierig wie Sokrates es immer war. Er hat die schwere Aufgabe, Sokrates zu ersetzen. Aber das kann er nicht. Er ist eben Oscar. Und damit auf seine Weise einzigartig.

Dienstag, 10. August 2010

Sokrates gestorben


Traurige Nachricht: Gestern Abend, am 09. August, ist im Alter von drei Jahren mein Kater, Weggefährte und Freund Sokrates gestorben. Es kam sehr plötzlich. Bin immer noch geschockt. Ich bin aber dankbar für die kurze Zeit, die er bereit war, sein Leben mit mir zu teilen. Es war eine schöne Zeit.

Dienstag, 3. August 2010

Pecunia non olet

Pecunia non olet - Geld stinkt nicht. Diese Weisheit gab ein römischer Kaiser seinem Sohn mit auf den Weg, als der fragte, wieso für die öffentlichen Bedürfnisanstalten nun plötzlich Gebühren erhoben werden sollten. Und diese Weisheit bestimmt bis heute die Welt.

Nun hat man doch tatsächlich - auf Anfrage der Grünen Bundestagsfraktion - festgestellt, dass die Einkaufspreise für Strom für die Energiekonzerne seit 2008 um etwa 40 % gesunken sind und diese Ersparnis nicht an die Verbraucher weitergegeben worden ist. Wir zahlen also alle für unseren Strom viel zu viel. Man hat außerdem festgestellt, dass das am fehlenden Wettbewerb auf dem deutschen Strommarkt liegen würde.

Unabhängig davon, dass unsere Politiker erst durch eine Anfrage etwas feststellen müssen, was jedem normalen Bundesbürger bereits seit langem klar war, fragt man sich, ob es nicht auch an illegalen Preisabsprachen liegen könnte und was denn die Kartellbehörde dagegen unternimmt. Ich fürchte, erst mal gar nichts.

Es ist doch eine bekannte Tatsache, dass führende Politiker in den Aufsichtsräten der Großkonzerne sitzen und dort mehr beschäftigt sind als im Bundestag. Man braucht ja nur mal das krasse Missverhältnis in den Anwesenheitslisten selbst bei wichtigen Bundestagsdebatten zu betrachten um zu sehen, wie viel Zeit unsere Abgeordneten wirklich für das Geld tun, welches sie vom Steuerzahler bekommen.

Auch bei den Stromkonzernen sitzen hochrangige Politiker in den Aufsichtsräten und verfolgen dort natürlich die Interessen ihres jeweiligen "Arbeitgebers". Das der "Hauptarbeitgeber", nämlich das Volk, ihnen eine Nebenbeschäftigung nicht gestattet hat, scheint diese Damen und Herren nicht zu interessieren. So ziemlich jeder Arbeitnehmer hat in seinem Arbeitsvertrag die Klausel, dass Nebenjobs nur mit Zustimmung des Arbeitgebers oder gar nicht gestattet sind.

Eventuell werden die Stromkonzerne mal mit einer "Strafzahlung" von ein paar Milliönchen belegt, einer Summe, die ihnen nicht weh tut und die außerdem im Steuersäckel landet. Dass die Bürger, die seit Jahren betrogen worden sind, jemals ihr zuviel gezahltes Geld zurückerhalten, ist eher unwahrscheinlich. Dafür werden unsere Politiker ("Volksvertreter") schon sorgen, schon, um nicht ihre "zweiten Arbeitgeber" zu verärgern.

Das Paradoxe hierbei ist, dass uns sonst immer erzählt wird, die Firmen könnten sonst ins Ausland abwandern. Das ist aber beim Energiemarkt nicht möglich, also kann diese Ausrede hier nicht angebracht werden. Hier wird Klientelpolitik der brutalsten Art und Weise betrieben. Und "der kleine Mann" darf wieder einmal die Zeche dafür zahlen. Genau wie bei den Banken darf der "kleine Mann" die Rechnung für die unendliche Gier einiger weniger Zahlen, die auch noch aus Steuergeldern subventioniert werden, also von allen Seiten das Geld in den Allerwertesten geschoben bekommen.

Das scheint aber das System zu sein: nach außen hin beschweren sich unsere Politiker über die wachsende Politikverdrossenheit und sehen nicht - oder erwarten sogar - dass sich dieser Trend fortsetzt. Noch hält "der kleine Mann" die Füße still, mal sehen, wie lange er sich noch so auspressen lässt.

Sauerland - der Oberclown der Republik

Nach der Tragödie ist vor der Tragödie. Die erste Tragödie hat schon statt gefunden, die zweite folgte auf dem Fuße und dauert immer noch an. 21 junge Menschen wurden auf der Loveparade in Duisburg totgetrampelt, weil so ziemlich alles schief ging, was nur schief gehen konnte. Dass es zu dieser Massenpanik kommen konnte lag nicht nur am Publikum, sondern vor allem an den Veranstaltern, die hoffnungslos überfordert waren, den verantwortlichen Bürokraten, die gesetzliche Bestimmungen lockerten oder außer Kraft setzten und vielleicht auch an der Polizei, die scheinbar die Lage im Moment der Massenpanik falsch einschätzte und bereits vom Veranstalter gesperrte Zugänge wieder öffnete.

Ein großer Fehler, ja mehr noch, ein Wahnsinn war es schon alleine, die Veranstaltung gleich neben befahrenen Bahnstrecken durchführen zu wollen. Mag man zur Deutschen Bahn stehen wie man will, aber hier hat sie sofort weitsichtig und richtig reagiert. Weitsichtiger und Richtiger als die Verantwortlichen der Loveparade. Und weitsichtiger, richtiger und vor allem verantwortungsbewusster als ein Herr Adolf Sauerland, seines Zeichens Oberbürgermeister der Stadt Duisburg. Oder derzeit der Oberclown der Republik. Während alle Beteiligten bereit sind, sich ihrer Verantwortung zu stellen und Konsequenzen zu ziehen, klebt dieser machtgeile Mensch auf seinem Sessel und behauptet frech, damit der Aufklärung der Ereignisse zu dienen! Ein Schelm, wer dabei vermutet, dass vielleicht noch ein paar Akten verschwinden müssen...

Mit seinem Verhalten und seiner Feigheit tritt Sauerland nicht nur die Opfer mit Füßen, sondern auch die Demokratie. Denn es ist unmöglich zu überhören, dass die Mehrheit in Deutschland seinen sofortigen Rücktritt verlangt. Selbst Bundespräsident Wulff hat ihn schon darauf aufmerksam gemacht, dass es neben der persönlichen auch eine politische Verantwortung gibt. Aber die scheint es für Sauerland nicht zu geben, besser gesagt: es darf sie nicht geben. Denn wenn er freiwillig geht verzichtet er auf seine Pensionsansprüche. Also stellt er sich lieber einer Abwahl, in dem Wissen, dass er die verliert. Aber der Sieger bleibt er doch: Er würde seine Pensionsansprüche behalten.

Unabhängig davon, dass Sauerland nicht nur Duisburg, seiner Partei und sich selbst derzeit einen gewaltigen Imageschaden zufügt, verhöhnt er mit diesem Verhalten ganz offen die Opfer. Kein Wunder, dass er nicht zu der Trauerfeier gehen wollte, da hätte er sich ja auch seiner Verantwortung und der Wut der Bürger stellen müssen.

Ich kann nur hoffen, dass es auch nach dem Abwahlverfahren eine Möglichkeit geben wird, diesem Menschen seine Pensionsansprüche zu streichen. Nicht nur, um ihm selbst einen Strich durch die Rechnung zu machen, sondern um zu verhindern, dass dieses Beispiel weiter Schule macht.