Mittwoch, 19. August 2009

erste Kasse erhebt Zusatzbeitrag

Die Gemeinsame Betriebskrankenkasse Köln (GBK) erhebt als erste Kasse in Deutschland von ihren 30.000 Versicherten einen Zusatzbeitrag von acht Euro. Dies wurde der "Berliner Zeitung" und der "Rheinischen Post" bestätigt. Der Vorstand ließ mitteilen, zwei Bluterkranke hätten die Kasse bereits 2005 und 2006 in die roten Zahlen gestürzt. Eine Ausrede, die vor Menschenverachtung nur so strotzt. Eher dürften hier Missmanagement und zu hohe Managergehälter zu diesem Schritt geführt haben, denn Manager verzichten nun mal nicht gern auf ihr gewohntes Gehalt. Und außerdem: Die Gesundheitsreform hat es ja möglich gemacht.


Der ersten Kasse werden weitere folgen. Kurios an der Sache ist: Die Kassen werden immer weiter entlastet, weil die Patienten immer mehr frühere Kassenleistungen aus eigener Tasche bezahlen müssen, der Krankenstand in Deutschland war selten so niedrig wie heute und trotzdem klagen die Kassen über steigende Ausgaben. Diese dürften aber weniger in den Patienten- oder Krankenkosten als eher in den Kosten für Prestigebauten und teure Werbung sowie zu vielen regionalen Krankenkassen zu suchen sein.


Ein Punkt, den mir noch kein Versicherungsvertreter erklären konnte: Wozu überhaupt gibt es so viele (über 250!!!) verschiedene Krankenkassen? Kann man nicht einfach alle Betriebskrankenkassen zusammenlegen? Auf jeden Fall würde das enorme Kosten einsparen. Und es müssten nicht zwei Bluter, die vom Leben bereits gestraft genug sind, als Ausrede für gestiegene Beiträge herhalten. Nachteil: Es wären eine Menge überflüssiger Manager arbeitslos, was bei der Qualität der meisten Manager jedoch kein wirklich großer Schaden sein dürfte.

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