Wieder einmal hat eine unserer Politikerinnen eine glorreiche Idee: im öffentlichen Dienst soll eine Migrantenquote von 20% eingeführt werden. Das zumindest fordert die Migrationsbeauftragte, Frau Böhmer. Dabei scheint der guten Frau allerdings entgangen zu sein, dass bereits jetzt die Migranten im öffentlichen Dienst sehr gut vertreten sind und eine solche Regelung, genau wie die "Frauenquote" an Schwachsinnigkeit wohl kaum zu überbieten sein dürfte. Mit einer solchen Quote wären Einheimische bei gleicher Qualifizierung von vornherein von einem Fünftel der Jobs im öffentlichen Dienst ausgeschlossen, nur weil sie keine Migranten sind. Bei allem Verständnis für Frau Böhmer, die wahrscheinlich nur einfach mal irgendwas sagen musste, damit man von ihr Kenntnis nimmt: Mit einer Migrantenquote würde der NPD und ähnlichen Parteien in die Hände gespielt, da dann der Satz, Ausländer würden hier Arbeitsplätze wegnehmen, eine ganz neue Bedeutung bekäme.
Schauen wir doch mal auf die Realität: im öffentlichen Dienst arbeiten jetzt bereits sehr viele Menschen ausländischer Herkunft. Das sind Menschen, die sich integrieren und auch bereit sind, die deutsche Sprache zu lernen. Die Kultur und Sprache des Landes anzunehmen, in dem man lebt, ist weltweit die Voraussetzung für beruflichen Erfolg. Nicht irgendwelche Quoten, die dem Hirn einer scheinbar überflüssigen Politikerin entspringen. Ehrlich gesagt, Als ehemals stellvertretender Vorsitzender des Deutsch-Polnischen Vereins "Polonica" e. V. wusste ich nicht mal, wer denn das Amt des migrationsbeauftragten inne hat. So überflüssig ist dieser Posten, dass die wenigsten Bundesbürger das Wissen dürften. Und die Polen bei uns gehen ebenfalls ihren beruflichen Weg, auch im öffentlichen Dienst. Man darf Migranten nicht dazu ermuntern, nichts für ihre Integration tun zu müssen. Eine Migrantenquote würde hierbei ein völlig falsches Signal setzen. Und, wie gesagt, politischen Sprengstoff bergen, über den sich die rechten Rattenfänger sehr freuen dürften. Diesen Sprengstoff zu liefern ist aber garantiert nicht die Aufgabe der Migrationsbeauftragten Böhmer, sondern sie soll sich um die Integration von ausländischen Mitbürgern kümmern. Da hat sie mehr als genug zu tun und kann sich dabei profilieren, ohne mit bekloppten Ideen á la Ströbele die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Zuletzt noch eine kleine Anmerkung: In diesem Land kann es jeder beruflich zu etwas bringen, ob im öffentlichen Dienst oder in der freien Wirtschaft. Oder als Beamter. Fakt ist, dass - egal wo und wer - die Stellen meist nach qualifikation besetzt werden. Dabei darf niemand benachteiligt werden. Und das steht sogar im Grundgesetz. Eine Quote ist also schon darum überflüssig.
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